Mit Moral Bronze erkämpft
„Wir haben Bronze geholt.“, Nachwuchs-Bundestrainer Mario Böttcher konnte seine Freude über die Mannschaftsmedaille kaum verbergen.
Sein Team in der Besetzung Nikolaus Bodoczi (Offenbach), Tim Kuchalski (Solingen), Moritz Weitbrecht (Frankfurt) und Anton Swiridow (Berlin) tat alles dafür, um auch in der Mannschafts-Entscheidung auf dem Podest zu landen. Auftaktgegner Belgien wurde sicher mit 45:34 besiegt, Viertelfinalkontrahent Portugal, die zuvor Mitfavorit Frankreich aus dem Rennen geworfen hatten, 45:40 bezwungen. „Im Halbfinale gab es eine Lehrstunde von den Italienern.“, beschreibt Mario Böttcher das Halbfinale gegen die Italiener. 45:29 beendeten das die späteren Europameister zu ihren Gunsten.
„Die vier Jungs haben aber Moral bewiesen und vom ersten bis zum letzten Treffer noch mal gekämpft. Die Jungs wollten es einfach mehr als Spanien. Alle vier haben einen toll gefochten und verdient die Bronze-Medaille gewonnen.“, blickt er nochmals zurück.
Das deutsche Quartett setzte sich in einem spannenden „kleinen Finale“ am Ende verdient mit 45:39 gegen die Spanier durch und konnte damit Bronze feiern. „Wir freuen uns, mit zwei Medaillen nach Hause zu fahren.“, meint Mario Böttcher abschließend. Und er fügt hinzu: „Jetzt werden uns die Junioren-WM in Porec vorbereiten, um dort wieder anzugreifen.“
Italien setzte sich im abschließenden Finale gegen die Mannschaft Russlands mit 45:36 durch.
Katerstimmung beim deutschen Herrenflorett-Team. Nur um Haaresbreite verpasste die Mannschaft von Junioren-Bundestrainer Artur Wojtyczka den Sprung auf einen Medaillenrang. Mark Perelmann (Mannheim-Neckarau), Niklas Uftring (Tauberbischofsheim), Georg Dörr (Weinheim) und Alexander Kahl (Hanau) gewannen zunächst im Achtelfinale gegen Lettland erwartungsgemäß 45:32. Mitfavorit Frankreich wurde anschließend mit 45:40 eliminiert. Gegen Russland gab es dann eine 26:45-Niederlage. Rang drei und damit ein Podestplatz war dennoch in Reichweite. Doch Großbritannien wurde am Ende zum Stolperstein. Die Briten, die man lange in Schach gehalten hatte, drehten am Ende das Gefecht zu ihren Gunsten, siegten gegen die Deutschen 45:44.
„Ich bin natürlich enttäuscht.“, meint Artur Wojtyczka später. „Das war bitter. Wir hatten Bronze in der Hand und haben es wieder weggegeben.“, ergänzt er. Damit blieb für das zu den Medaillenaspiranten zählende deutsche Team am Ende nur ein ernüchternder vierter Rang.
Die italienische Mannschaft gewann gegen Russland das abschließende Finalmatch und holte damit den zweiten Mannschafts-Titel.
Im Damensäbel beklagte Nachwuchs-Bundestrainer Vadim Shturbabin das Fehlen von Jasmin Bührle (Tauberbischofsheim). „Sie hat uns als Leistungsträger gefehlt. Das war hier schon zu merken.“, meint er später.
Dabei sprach er Lisa Freudenberger (Tauberbischofsheim), Ann-Sophie Kindler (Eislingen), Lea Krüger und Judith Kusian (beide Dormagen) keinesfalls ihren Kampfeswillen ab. „Sie haben alles gegeben.“, bescheinigt er dem deutschen Quartett.
Nach ihrem Auftaktsieg gegen Spanien (45:35) folgte im Viertelfinale ein Dämpfer, als man Frankreich 29:45 unterlag. Dem folgten gegen Italien (33:45) und Weißrussland (38:45) zwei weitere Niederlagen, so dass am Ende lediglich Rang acht zu Buche stand. „Wir werden uns zielgerichtet jetzt auf die WM vorbereiten und dort erneut angreifen.“, erklärt er abschließend.
Titelträger im Damensäbel wurde Ungarn, die Frankreich mit 45:38 hinter sich ließen. Rang drei eroberte Russland durch ein 45:36 gegen die Ukraine.
Platzierungen:
Herrendegen: 1. Italien, 2. Russland, 3. Deutschland, 4. Spanien, 5. Ungarn, 6. Ukraine, 7. Portugal, 8. Polen
Herrenflorett: 1. Italien, 2. Russland, 3. Großbritannien, 4. Deutschland, 5. Frankreich, 6. Ungarn, 7. Dänemark, 8. Polen
Damensäbel: 1. Ungarn, 2. Frankreich, 3. Russland, 4. Ukraine, 5. Italien, 6. Polen, 7. Weißrussland, 8. Deutschland