Gold und Silber am Abschlusstag
Es war mehr als nur ein versöhnlicher Abschluss, den die deutsche Equipe am letzten Tag der Junioren-Europameisterschaften erlebte. Gold für die Säbel-Herren, Silber für das Damendegen-Team.
Mit dem vierten Mannschafts-Gold in Folge lassen Richard Hübers, Robin Schrödter (beide Dormagen), Maximilian Kindler und Florian Lehnert (beide Eislingen) den Ausgang im Säbel-Mannschafts-Wettbewerb bei einer JEM offensichtlich zur Tradition werden. Seit 2009 sind die Deutschen hier ungeschlagen.
Dabei begann der Wettbewerb ein wenig holprig. Gegen Rumänien tat man sich im Auftaktgefecht noch ein wenig schwer, überwand diese am Ende dann doch 45:41. „Rumänien war doch schwerer, als wir dachten“, blickt Nachwuchs-Bundestrainer Olaf Kawald nochmals zurück. „Doch die Jungs haben sich dann von Gefecht zu Gefecht gesteigert“, ergänzt er.
Italien als erwartet schweren Viertelfinalgegner rangen die vier mit gleichem Ergebnis nieder. Die an Nummer eins gesetzten Franzosen erlebten dann im Halbfinale ihr sportliches Waterloo. 45:29 überrollte das deutsche Quartett die Equipe Tricolore.
Ungarn war dann Gegner des finalen Kampfes. Auch die hatten keine echte Chance und verloren gegen die Deutschen klar mit 37:45. „Eine super Teamleistung“, lobte Olaf Kawald anschließend. „Sie waren bis zum Finale dominant, haben das Geschehen diktiert und verdient Gold geholt. Die anderen haben noch immer Angst vor uns“, ergänzt er leise lächelnd.
Für die zweite Überraschung des Tages sorgten dann die deutschen Degenfechterinnen. Nach 14 Jahren Abstinenz sorgten Nadine Stahlberg, Florina Plachta (beide Offenbach), Kristin Werner (Heidenheim) und Stephanie Suhrbier (Bonn) wieder für Silber bei einer Junioren-EM.
Die vier warteten zu Beginn des Mannschaftswettbewerbs mit einem 45:41 gegen die Schweiz auf. In einem fulminanten Viertelfinale wurden die an Nummer zwei gesetzten Französinnen mit 45:38 besiegt. Im Halbfinale legten die vier noch eins drauf, als man Russland knapp, aber verdient mit 45:43 hinter sich ließ.
Auch gegen Finalgegner Italien hielt das Quartett von Nachwuchs-Bundestrainer Hans-Jürgen Hauch lange mit. Am Ende hatten die Italienerinnen dann doch das bessere Händchen und setzten sich schlussendlich 45:40 gegen die Deutschen durch. „Kompliment, das haben die Mädchen klasse gemacht“, freute sich auch Delegationsleiter und Degen-Fachbereichstrainer Walter Steegmüller. „Gegen Russland das Gefecht gedreht, von Beginn an hoch konzentriert, eine starke Mannschaftsleistung. Es hat Spaß gemacht, den Mädels zuzusehen“, führt er weiter aus. „Wir hoffen jetzt natürlich, dass dieser Erfolg gleichzeitig eine Initialzündung für die Junioren-WM in Moskau ist“, ergänzt er abschließend.
Im Damenflorett rauschten Leandra Behr, Tamina Knauer, Inke Nehl (alle Tauberbischofsheim) und Charlotte Krause (Bonn) knapp an einer Überraschung vorbei. Gegen Auftaktkontrahenten Polen hielten die vier lange mit, ehe sich die Polinnen am Ende mit 45:40 durchsetzen konnten. Im folgenden Platzierungsgefecht setzte sich das Quartett gegen die Ukraine klar mit 45:27 durch, unterlag im abschließenden Kampf um Rang fünf Ungarn mit 34:45. Damit stand am Ende Rang sechs auf dem Ergebnisprotokoll.
Junioren-Europameister wurde erwartungsgemäß Italien, die im Finale Frankreich mit 45:16 deklassierten.
Damit kann die deutsche Delegation auf je einmal Gold, Silber und Bronze verweisen, auch wenn in den Einzeldisziplinen keine Podestplätze geholt wurden. „Wir werden die Ergebnisse gemeinsam auswerten und sofort mit den Vorbereitungen für die Junioren-WM in Moskau beginnen“, blickt Walter Steegmüller abschließend bereits nach vorn.
Platzierungen: Herrensäbel-Team: 1. Deutschland, 2. Ungarn, 3. Russland, 4. Frankreich, 5. Türkei, 6. Großbritannien, 7. Italien, 8. Weißrussland
Damendegen-Team: 1. Italien, 2. Deutschland, 3. Russland, 4. Ungarn, 5. Estland, 6. Polen, 7. Israel, 8. Frankreich
Damenflorett-Team: 1. Italien, 2. Frankreich, 3. Russland, 4. Polen, 5. Ungarn, 6. Deutschland, 7. Niederlande, 8. Ukraine
