Den Fluch besiegt und Gold gewonnen

Degenfechter Jörg Fiedler hat bei den Europameisterschaften mit Rang Eins für die erste Medaille der deutschen Equipe gesorgt, zugleich aber den Fluch der ewig verpassten Einzelmedaillen überwunden.

Fotos: Olaf Wolf

Der 33-jährige Leipziger bezwang einem hochspannenden Finale den Niederländer Bas Verwijlen mit 15:14 und sicherte sich zugleich die erste Einzelmedaille in seiner sportlichen Karriere bei einer internationalen Meisterschaft. Nach erfolgreichem Vorrundenauftakt mit vier Siegen bei zwei Niederlagen stand Fiedler im 64-er Tableau seinem Nationalmannschaftskollegen Sven Schmid gegenüber. Am Ende setzte sich der Leipziger knapp gegen den Tauberbischofsheimer mit 10:9 durch. Mit Ende des Gefechts hatte der Mannschaft-Olympiadritten von Athen 2004 dann alle Nervosität abgelegt. Den Franzosen Jean-Michel Lucenay bezwang er in der Runde der letzten 32 sicher mit 15:9, gegen dessen Landsmann Yannick Borel zeigte er im Achtelfinale seine ganze Kaltschnäuzigkeit. Einen 7:11-Rückstand drehte er mit Ende des zweiten Drittels in ein 14:13 und setzte dann im letzten Gefechtsabschnitt nach 18 Sekunden den entscheidenden Treffer zum 15:13. Viertelfinalgegner Peter Somfai (HUN) hatte gegen Fiedler von Beginn an kaum eine echte Chance. Bereits nach Ende des ersten Drittels führte Fiedler 9:6, verteidigte diesen Vorsprung im zweiten Gefechtsabschnitt (13:10) und sicherte mit dem 15:11 den ersehnten Podestplatz. „Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht, jetzt geht es weiter“ zeigte sich Bundestrainer Didier Ollagnon hoch erfreut. Auch Jörg Fiedler selbst war nach dem Halbfinale deutlich erleichtert: „Nach 14 Jahren endlich eine Einzelmedaille, Zeit wird’s“, kommentierte er seinen Finaleinzug. Und nüchtern fügt er hinzu: „Platz fünf bis acht war Minimalziel, jetzt nehme ich alles mit“. Jenes Halbfinale beendete er gegen den Polen Tomasz Motyka sicher mit 15:12. „Ich kann es noch nicht wirklich fassen, meine erste Einzelmedaille, dann noch Gold“ rang der neue Europameister freudestrahlend wenige Augenbliche nach der Siegerehrung nach Worten.

Lange blieb das Gefecht der beiden Finalisten offen, ehe Jörg Fiedler im letzten Drittel aggressiv und offensiv einen kleinen Vorsprung herausarbeitete und diesen mit einem gelungenen Double zum 15:14 zu Ende brachte.

EM-Neuling Stephan Rein (Heidenheim) zog sich mit Rang 23 beachtlich aus der Affäre. Er unterlag im Tableau der letzten 32 Luis Jose Abajo (ESP) 10:15. Sven Schmid und Martin Schmitt (beide Tauberbischofsheim) schieden bereits in der Runde der letzten 64 aus.

Dagegen herrschte im deutschen Damenflorett-Team einige Tristesse. Anja Schache (Tauberbischofsheim) schied bereits nach der Vorrunde aus, Martina Zacke (Berlin) und Katja Wächter (Tauberbischofsheim) verloren ihre Gefechte im Tableau der letzten 32 gegen Larisa Korobeinikova (RUS/5:15) bzw. Gabrielle Varga (HUN/13:15). Nur Carolin Golubytskyi erreichte das Achtelfinale von Sheffield, musste sich hier der Ungarin Aida Mohamed mit 9:15 beugen. „Wir können uns das heutige Abschneiden nur dadurch schön reden, das wir sagen, die Mannschaftsentscheidung steht im Vordergrund. Doch dafür bedarf es schon einer Steigerung“, zeigte sich Delegationsleiter Manfred Kaspar enttäuscht.

Der Sieg im Damenflorett ging an Weltmeisterin Elisa di Francesca, die Titelverteidigerin Valentina Vezzali (ITA) in einem rein italienischen Finale mit 10:8 besiegte.

 Die Platzierungen: Herrendegen: 1. Jörg Fiedler (Leipzig), 2. Bas Verwijlen (NED), 3. Max Heinzer (SUI), 3. Tomasz Motyka (POL), 5. Radoslaw Zawrotniak (POL), 6. Matteo Tagliariol (ITA), 7. Arwin Kardolus (NED), 8. Peter Somfai (HUN), 23. Stephan Rein (Heidenheim), 39. Martin Schmitt (Tauberbischofsheim), 43. Sven Schmid (Tauberbischofsheim)

Damenflorett : 1. Elisa di Francesca (ITA), 2. Valentina Vezzali (ITA), 3. Edina Knapek (POL), 3. Eugenia Lamonova (RUS), 5. Aida Shanaeva (RUS), 6. Aida Mohamed (HUN), 7. Malgorzata Wojtkowiak (POL), 8. Ilaria Salvatori (ITA), 10. Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim), 25. Katja Wächter (Tauberbischofsheim), 27. Martina Zacke (Berlin), 33. Anja Schache (Tauberbischofsheim)

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